Im Rahmen der Pariser Westbalkan Konferenz haben die Regierungschefs von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien am Abend des 4. Juli den Gründungsvertrag des Regional Youth Cooperation Office (RYCO) in Anwesenheit der deutschen Kanzlerin, des österreichischen Kanzlers und des französischen Staatspräsidenten unterzeichnet.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) diente nicht nur als Inspirationsquelle, sondern beteiligte sich in beratender Funktion aktiv am Gründungsprozess. Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der Berliner Westbalkan-Konferenz 2014 initiierte Prozess nahm im Folgejahr mit der Joint Declaration on the establishment of the Regional youth cooperation Office of the Western Balkans konkrete Formen an. Generalsekretär Dr. Markus Ingenlath und Generalsekretärin Béatrice Angrand sowie das Moderatoren-Team des DFJW begleiteten die vier vorbereitenden Arbeitsgruppensitzungen aktiv mit und unterstützten das Erstellen von Vorschlägen zur Struktur, zum Aufbau, zu den Aktivitäten und der Finanzierung des RYCO, die am 1. März 2016 zur weiteren Ausarbeitung und Ratifizierung an die Regierungen übergeben wurden.
Der Sitz dieses neuen Jugendwerks, das zur Versöhnung und zum interkulturellen Dialog zwischen den Jugendlichen der beteiligten Länder beitragen soll, wird sich in Tirana befinden. In den anderen beteiligten Ländern werden Kontakt-Punkte aufgebaut. Die Jugendlichen sollen so direkt wie möglich in den Entwicklungsprozess einbezogen werden, weshalb die Hälfte der Sitze im Verwaltungsrat an zivilgesellschaftlich engagierte junge Menschen vergeben wird. Der Jahreshaushalt von RYCO wird sich auf 2. Mio. € belaufen und setzt sich zu 50%+1€ aus Geldern der Mitgliedsstatten sowie Geldern der Europäischen Kommission zusammen. Der Anteil je Land erschließt sich aus dessen BIP.
Der Generalsekretär und die Generalsekretärin des DFJW zeigen sich erfreut über den Erfolg des Vorhabens: „Gerade zu einem Zeitpunkt, an dem Europa im Westen vor eine Zerreißprobe gestellt sind und nationalistische Populismen an Fahrt gewinnen, ist die erfolgreiche Gründung dieses Jugendwerks ein Meilenstein der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, ein wichtiges Zeichen der Völkerverständigung und des Friedens. Die deutsch-französische Beziehung zeigt, wie aus Feindschaften zwischen Völkern enge Freundschaften wachsen können.“
Zeitgleich zur Westbalkan-Konferenz fand ein Jugendforum der Europäischen Kommission statt, für das auch mehrere ehemalige Teilnehmer an trilateralen DFJW-Begegnungen ausgewählt wurden.
Seit dem Jahr 2000 unterstützt das DFJW im Rahmen seiner Südosteuropa-Initiative, die unter anderem durch Mittel des Auswärtigen Amts und dem Ministère des Affaires étrangères et du Développement international gefördert wird, den Austausch zwischen jungen Menschen aus Deutschland, Frankreich und Südosteuropa. Seit dem Beginn der Initiative haben rund 11.000 Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und den Westbalkan-Staaten an trilateralen Programmen teilgenommen.
Alles zu den Treffen der Arbeitsgruppe:
- Erstes Treffen in Berlin
- Zweites Treffen in Tirana
- Drittes Treffen in Sarajevo
- Viertes Treffen in Belgrad
Lesen Sie außerdem mehr zur trilateralen Fortbildung in Tirana, in der die Gründung des RYCO ebenfalls Thema war!
Zur weiteren Information zu RYCO:
Erfahren Sie mehr zu vom DFJW unterstützten trilateralen Programmen!